Beiträge von Kai Krazbaum

Khrâl´s Geschichte

Tief in den Hallen von Khazad-dûm des Zwergenreiches, wuchsen zwei Brüder auf die unterschiedlicher nicht sein könnten, Khrâl und Dwal. Beide hatten die gleiche Herkunft, doch ihre Wege sollten sich im Leben auf unerwartete Weise entfalten.Khrâl war der Ältere der beiden, ein stattlicher Zwerg mit einem dichten Langen Roter Bart und Augen, die den Glanz von unzähligen Kämpfen widerspiegelten. Er hatte schon früh das Erbe der Krieger seiner Familie übernommen und war als unerschütterlich und tapfer bekannt. Mit seinem schwarzem Schwert, das beinahe so groß war wie er selbst, kämpfte er für das Wohl seines Volkes, stets bereit sich jeder Herausforderung zu stellen.Dwal jedoch der jüngere Bruder, war kleinwüchsiger und schwächer gebaut als Khrâl doch keinesfalls weniger tapfer. Mit einem scharfen Verstand und einer unbändigen Neugier war er weniger ein Krieger im klassischen Sinne, sondern ein Denker, ein Taktiker. Schon als Kind hatte er lieber in den Werkstätten des Dorfes verbracht und die Geheimnisse der Schmiedekunst studiert. Der Klang von Hammer auf Amboss war ihm ebenso vertraut wie das Rauschen von Schwertern in der Schlacht. Doch im Schatten seines älteren Bruders fühlte er sich oft unbedeutend, obwohl er sich niemals damit abfand.Es war an einem klaren Frühlingstag, als der erste große Konflikt in ihrem Leben begann. Die Hügel rund um Khazad-dûm waren von wilden Orks überrannt worden, die alles niederbrannten, was sich ihnen in den Weg stellte. Die Zwergenkrieger bereiteten sich auf die Verteidigung vor, und Khrâl wurde als einer der ersten in den Kampf geschickt. Er war der Fels, auf den die anderen zählen konnten. Doch während Khrâl in den Rüstungen der Krieger stand, ging Dwal seinen eigenen Weg.„Ich werde auch kämpfen“, sagte Dwal, als er zu seinem Bruder trat. Khrâl sah ihn mit einem missbilligenden Blick an. „Du bist noch viel zu jung Dwal. Du hast nicht die Kraft, dich zu behaupten. Bleib hier und schmiede bessere Waffen für uns“, sagte er mit einem sehr ernsten Ton.Doch Dwal ließ sich nicht beirren. „Ich mag kleiner sein, aber ich habe meinen Verstand. Es gibt andere Wege, ein Krieger zu sein nähmlich. Und ich werde beweisen, dass ich kämpfen kann, auf meine eigene Weise.Khrâl schüttelte den Kopf, doch tief in seinem Herzen wusste er, dass er Dwal nicht aufhalten konnte. Er konnte ihm nur wünschen, dass er sicher bleiben würde.Der Kampf brach aus, und Khrâl stürzte sich Tapfer in die Reihen der Orks. Mit jedem Schlag seines Schwertes fällte er einen Feind. Doch Dwal hatte sich anders vorbereitet. Er hatte eine neue Erfindung aus den Werkstätten des Dorfes genommen eine Art Armbrust, die er selbst gebaut hatte. Sie war nicht groß, aber sie war präzise und tödlich. Dwal stand an einem hohen Punkt des Dorfes und feuerte auf die Orks, die sich auf die Stadtmauern zubewegten. Jeder Pfeil fand sein Ziel und trug dazu bei, das Chaos der feindlichen Linien zu stören. Es war eine andere Art des Kampfes, aber nicht weniger wichtig.Khrâl hatte die Kämpfe schon fast gewonnen, als er Dwal auf dem Hügel entdeckte. Der kleine Bruder war von mehreren Orks umzingelt worden, doch er hatte sich geschickt verteidigt. Die Armbrust war jetzt leer, und Dwal war gezwungen, sich mit einer Axt zu wehren, das er aus der Schmiede seines Vaters genommen hatte. Es war schwer und schlecht ausbalanciert, doch Dwal kämpfte tapfer. Doch die Orks waren zu viele, und er war an den Rand seiner Kräfte gekommen.Dwal !, rief Khrâl, als er den Ansturm auf seinen Bruder sah. Ohne zu zögern stürzte er sich auf die Orks und schlug sich bis zu ihm durch. Die Wellen des Kampfes wogten immer noch um sie herum, doch zusammen kämpften sie wie eine unaufhaltsame Maschine. Khrâl’s Schwert, gepaart mit Dwals Axt, schnitt durch die feindlichen Reihen. Schließlich, mit einem letzten mächtigen Hieb, fielen die Orks zurück und der Sieg war errungen.Verschwitzt und erschöpft stand Khrâl über Dwal, der auf dem Boden lag, aber mit einem breiten Lächeln auf dem Gesicht. „Du hast es geschafft, Dwal. Du bist ein Krieger“, sagte Khrâl und half ihm auf die Füße, Dwal schaute seinen Bruder an und nickte. „Nicht nur durch die Axt Dwal man kann auf viele Arten ein Krieger sein.“In den folgenden Jahren wuchsen die Brüder weiter zusammen. Khrâl blieb der unerschütterliche Kämpfer, der mit seinem Schwarzem Schwert das Land beschützte. Doch Dwal fand seinen eigenen Platz als Stratege und Ingenieur, dessen Erfindungen und Taktiken in vielen Schlachten entscheidend waren. Die beiden ergänzten sich perfekt, und die Legende der Zwerge wurde durch ihre vereinte Stärke und ihren Mut nur noch größer.Und so wurden Khrâl und Dwal, trotz der Unterschiede in ihren Wegen, zu wahren Helden ihrer Zeit zwei Brüder, deren Bande nie zerbrachen und deren Ruhm in den Hallen der Zwergenwelt für immer weiterleben sollte.