CC Bewerbung für Conny (ist im Urlaub)

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"Tagebuch von Vâli Kahba, 13. Tag des Herbstmondes, Drittes Zeitalter"

Heute war wieder einer dieser Tage, an denen die Hand fest und das Herz ruhig war. Der Morgen begann früh wie immer, wenn die Berge von Khazad-dûm noch in Nebel gehüllt sind. Der Gedanke an meinen neuesten Glücksanhänger trieb mich aus dem Bett – ein Werk, das ich für Cóin schnitze, mein Vorbild und mein Mentor. Ich wollte etwas schaffen, das seinen Segen verdient.

Nachdem ich mein Frühstück eilig verschlungen hatte, zog ich meinen Umhang an. Die gelben Akzente leuchteten im ersten Licht des Tages, und ich fühlte mich gestärkt. Kupferrotes Haar auf den Schultern, der stutzige Bart ordentlich geflochten – so begab ich mich in den Wald. Die Bäume riefen wie alte Freunde und ich wusste, dass der perfekte Ast dort auf mich wartete.

Wie oft bin ich schon auf die höchsten Äste geklettert, in die Kronen, die meine Brüder kaum zu erreichen wagten. Es war nicht anders heute. Der Wind pfiff mir ins Gesicht, als ich die rauhe Rinde eines mächtigen Eichenbaums umfasste. Meine Finger, geschult in der Kunst des Schnitzens, hatten sich schon immer an die Hölzer angepasst, sie fühlten sich lebendig unter meinen Händen. Auf einmal war er da - der perfekte Ast, stark und biegsam zugleich.

Zurück in meiner Werkstatt machte ich mich sofort an die Arbeit. Meine Werkzeuge lagen bereit und der Duft frischen Holzes erfüllte den Raum. Es gibt nichts Schöneres als das sanfte Knirschen des Schnitzmessers, wenn es durch das Holz gleitet, als würde es Geschichten erzählen. Jede Kerbe, jeder Schnitt brachte mich näher an das Bild, welches ich im Kopf hatte. Der Anhänger sollte eine Zwergengestalt tragen, stolz und tapfer, wie Cóin selbst. Es ist eine Ehre, für ihn zu arbeiten.

Meine Brüder kamen kurz vorbei, um zu sehen, was ich tue. Sie machten ihre üblichen Späße über meine Hingabe an das Handwerk, doch ich weiß, dass sie stolz sind. Wir Amdâts sind eine große Familie – ich selbst habe zwei Brüder und neun Cousins und in Khazad-dûm gibt es kaum einen Tag, an dem man sich nicht über den Weg läuft. Doch während sie in den Minen oder auf dem Markt ihre Geschäfte treiben, finde ich meinen Frieden in den Schnitzarbeiten.

Der Abend kam schnell und ich beendete den Glücksanhänger. Stolz hielt ich das Werk in den Händen - eine Kleinigkeit vielleicht, aber voller Sorgfalt und Liebe zum Detail. Morgen werde ich es Cóin überreichen. Heute werde ich mit der Genugtuung schlafen, dass ich wieder einen guten Tag verbracht habe.

Vâli Amdât

"Tagebuch von Vâli Amdât, 14. Tag des Herbstmondes, Drittes Zeitalter"

Heute sollte ein besonderer Tag werden. Der Glücksbringer, den ich gestern vollendet habe, ruhte sicher in meiner Tasche, als ich früh aufbrach, um Cóin zu treffen. Es ist selten, dass ich so aufgeregt bin, doch die Ehre, ihm ein Werk zu schenken, das ich mit meinen eigenen Händen geschnitzt habe, ließ mein Herz schneller schlagen.

Der Morgen war kühl, aber die Straßen von Khazad-dûm pulsierten bereits vor Leben. Die Schmiede hallten mit dem Klang von Hämmern und Eisen und der süßliche Duft von frischem Brot wehte durch die Gänge. Es schien ein ganz normaler Tag zu werden. Ich machte mich auf den Weg zur Großen Halle, wo ich Cóin treffen wollte.

Als ich ihn in der Ferne sah, spürte ich die Nervosität durch seine ernste Miene. Er stand bei einem der prächtigen Statuen unserer Ahnen, das Licht der Fackeln tanzte auf seinem ernsten Gesicht. Ich griff in meine Tasche, den Glücksbringer fest umschlossen und machte mich bereit, zu ihm zu gehen und ihm den Glücksbringer welchen ich "Nana" taufte zu überreichen.

Doch bevor ich auch nur einen Schritt auf ihn zugehen konnte, drang in Conny Négoa seinen Ohren ein Geräusch durch die Menge. Hufschläge schwer und eilig. Ein Bote, mit Staub bedeckt und außer Atem, ritt durch die Tore und stieg ab, um sich mit den Wachen zu unterhalten. Innerhalb weniger Herzschläge verstummte der gesamte Platz. Alle Augen richteten sich auf den Mann, der, bleich wie ein Geist, eine Nachricht überbrachte, die den Atem stocken ließ.

„Orks... Orks wurden vor Khazad-dûm gesichtet!“

Das Blut rauschte in meinen Ohren. Sofort kam Unruhe auf und die Wachen begannen, Befehle auszurufen. Männer und Frauen strömten zu den Waffen, Werkzeuge wurden fallen gelassen. Cóin trat an den Boten heran, seine Augen verengt und seine Hand am Griff seiner Axt.

Ich stand wie festgenagelt, den Glücksbringer noch immer in der Hand. Dies war nicht der Zeitpunkt für Geschenke. Cóin wandte sich abrupt um und rief mir zu, ohne eine Erklärung: „Vâli, wir müssen uns beeilen! Mach dich bereit – es gibt keine Zeit zu verlieren!“

Alles, worauf ich mich den ganzen Tag gefreut hatte, verschwand im Wirbel dieser neuen Realität. Der Glücksbringer blieb in meiner Tasche, unüberreicht.

Vâli Amdât